Denke an deine Zukunft! Hast du dich damit abgefunden, dass dein Tod das absolute Ende deines Lebens ist? Aber wozu hast du dann gelebt? Oder rechnest du damit, dass dein Sterben ein Übergang zu einem neuartigen Leben ist, und dass du dann auf eindeutige Weise Gott begegnest, sozusagen vor ihm erscheinst? „Von Angesicht zu Angesicht“, heißt es in einem unserer Gebete.
Bist du darauf vorbereitet? Wird diese Begegnung dich mit Angst erfüllen oder mit Freude? Das wird davon abhängen, wie du jetzt lebst: Im Vertrauen zu Gott oder eher gedankenlos, ohne viele Gedanken an Gott? Das sind die Fragen, die Jesus mit seiner Erzählung von diesen zehn Brautmädchen in uns aufrufen will.
Wir sind heutzutage sehr wachsam und weise: Wir treffen immer Vorsorge: für unsere Gesundheit, durch Versicherungen für eventuelle Unfälle und Katastrophen, für das Alter, für den Pflegebereich... Das ist klug, das ist weise. Aber es fällt auf: Meistens geht es da um unser physisches, materielles Leben. Das ist gut so. Aber ist das nicht zu wenig? Wir sind doch mehr als Körper.
Wir sind eigenständige, geistige Persönlichkeiten. Kümmern wir uns genügend um die Zukunft unserer Persönlichkeit? Was wird aus mir? Wie steht es mit meiner persönlichen Beziehung zu Gott, mit meinem Glaubensleben? Bin ich da auch fürsorglich, wachsam, oder eher gedankenlos? Bin ich da wie diese Brautmädchen, die zu wenig Öl für ihre Lampen haben - ist mein Glaube lebendig genug, sodass meine Lebenslampe leuchten kann? Wird mein Leben, meine Lebensweise, wirklich von meinem Glauben an Gott geprägt?
Es fällt auf, dass Jesus das endgültige Leben mit Gott immer wieder vergleicht mit einem wunderschönen Hochzeitsmahl, einem Mahl der Freude, zu dem wir von Gott eingeladen sind. Aber ist es nicht oft wie in einer Erzählung von Jesus, wo viele zu diesem Hochzeitsmahl eingeladen sind, aber der eine nach dem anderen eine Entschuldigung oder eine Ausrede hat: „Der erste ließ sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich! Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.“
Ich habe keine Zeit für Gott. Ich kann mich nicht mit meinem Glaubensleben beschäftigen, ich habe andere Sorgen. Als Kind ist man noch viel zu jung dafür. Als Jugendlicher viel zu müde. Als Verliebter viel zu glücklich. Als Erwachsener im Berufsleben viel zu beschäftigt. Aber plötzlich ist das Lebensende da ... und dann ist es zu spät.
„Seid also wachsam, klug, vernünftig und weise, lebt nicht gedankenlos“, sagt Jesus. Schon jetzt sollen wir uns um das nötige Öl für unsere Lampe, um unser Glaubensleben, um unsere bewusste Beziehung zu Gott kümmern. Wir sollen sie pflegen, lebendig halten, vertiefen und entwickeln, ein Leben lang, solange wir können - durch Gebet und Gottesdienst, indem wir uns mit der Bibel vertraut machen, indem wir uns weiterbilden im Glauben, indem wir unsere Glaubenserfahrungen miteinander austauschen.
Es geht um eine schöne Zukunft mit Gott, die uns mit Freude und Hoffnung erfüllt und unserem jetzigen Leben einen Halt gibt und es bereichert. Diese Zukunft beginnt jetzt schon, indem wir immer wieder ganz bewusst Schritte auf Gott zu machen. Es ist ganz vernünftig und wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen. „Seid wachsam“, sagt Jesus. Kümmer euch darum.
„Ja wenn der Herr einst wiederkommt, dann lass mich auch dabei sein“, heißt es in einem uns allen bekannten Lied.